Verbale Interventionstechniken

Verbale Interventionstechniken in der Psychosomatischen Grundversorgung

Wichtig für ein gutes Verständnis zum Einsatz verbaler Interventionstechniken, ist die Einsicht, dass alle Technik durch die Qualität der Beziehung zum Patienten begrenzt, moderiert wird. Dies bedeutet, dass das Einnehmen einer wohlwollenden Perspektive und der Aufbau einer haltgebenden, vertrauensvollen Beziehung stets Priorität besitzt.

Beispiel „Gefühle und Stimmungen verbalisieren“

Ein interessiertes und engagiertes Gespräch beinhaltet auch, Gefühle zu thematisieren und Stimmungen zu beschreiben. Studien belegen, dass ein ehrlicher, aufrichtiger Umgang mit Ihnen – den eigenen, wie denen des Patienten – von höchster Bedeutung ist (Vandekieft 2001, Ptacek 2001, Fallowfield 1993).

Gefühle haben sich evolutionär entwickelt und zwar durch Ihren Wert im Umgang mit fundamentalen Lebensaufgaben. Es werden 5 Grundgefühle unterschieden: Ekel, Freude, Furcht, Trauer und Wut (Ekmann, 1999).

Stimmungen setzen sich aus zwei prinzipiell verschiedenen Elementen zusammen:

  • Grundgefühle und
  • Gedanken, Erwartungen, Erfahrungen Einstellungen etc.

Stimmungen werden mitunter auch als Zustände und mit den Begrifflichkeiten Anspannung, Niedergeschlagenheit, Euphorie, Gleichgültigkeit beschrieben.

Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf die Gefühle unserer Patienten richten, dann können wir folgendes fragen:

  • Wie würden Sie das vorherrschende Gefühl bei … beschreiben?
  • Was empfinden Sie bei …?
  • Was macht Sie bei … eher traurig?
  • Welche Auslöser sehen Sie für Ihre Gefühle?
  • Welche Gedanken gehen mit diesem Gefühl … einher?
  • Welche anderen Gefühle nehmen Sie noch wahr?
  • Welche für Sie positive Gefühle nehmen Sie auch wahr?

(…) steht für bestimmte Situationen, wie z. B. Gespräch mit dem Vorgesetzten, Streit mit dem Partner, Prüfungsvorbereitung, etc.

Aktives Zuhören, das Gehörte angemessen spiegeln und mit dem Patienten ein gemeinsames Verständnis über bedeutsame Zusammenhänge von Gefühlen und somatischen Reaktionen gehört zu den Kernkompetenzen von Ärzten in der psychosomatischen Grundversorgung.

Entspannungstechniken

Die Kenntnis von Entspannungstechniken in der Psychosomatischen Grundversorgung spielt für eine adäquate Vorbereitung und Motivation der Patienten eine bedeutsame Rolle. D. h. Entspannungstechniken gut erklären und evtl. auch einmal gemeinsam üben zu können, kann die Bereitschaft von Patienten weiterführende Maßnahmen zu suchen und Entspannungstechniken einzuüben, erheblich erhöhen.

Zu den wichtigsten Entspannungstechniken, die im Kompaktkurs erklärt und geübt werden gehören:

  • Progressive Muskelrelaxation (PMR) nach E. Jacobsen
  • Autogenes Training nach J. H. Schultz
  • Achtsamkeitstraining nach J. Kabat-Zinn (z. B. Body-Scan) 

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